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Knurrender Gurami (Trichopsis vittata [Cuvier, 1831]



Einleitung:

Der Knurrende Gurami - ein kleiner mit großem Platzanspruch.

Synoyme:
Osphronemus vittatus Cuvier, 1831
Ctenops vittatus (Cuvier, 1831)
Trichopsis vittatus (Cuvier, 1831)

Verbreitung:
Thailand, Laos, Vietnam, Indonesien, Malaysia.

Größe und Lebenswerwartung:
Bis etwa 7 cm.

Lebensräume:

Stark verkrautete Gewässer (Bäche und Teiche), sekundär auch in Wasseransammlungen, Entwässerungsgräben, überschwemmten Reisfeldern.

Haltung im Aquarium:

Seit einiger Zeit habe ich den Besatz meines 375 Liter Asien-Beckens um drei dieser Gesellen erweitert. Eigentlich suchte ich nach einem Labyrinther, den ich ich zusätzlich zu meinen großen Labyrinthern in einer kleinen Gruppe halten kann. Da ich Sorge hatte, daß mir der knurrende Zwerggurami, bei dem ja häufig eine Gruppenhaltung empfohlen wird, in dem großen Becken und der Gesellschaft untergeht, kam ich auf den "großen Bruder", wobei dieser auch nur etwa 6,5 cm wird. Ich hatte ursprünglich an sechs Guramis gedacht, aber ich konnte leider (oder im Nachhinein zum Glück) nur 3 Exemplare auftreiben. Die Geschlechter leider nicht so ohne weiteres zu unterscheiden. Ich kann es jedenfalls nicht. Diese Fische sind nur recht selten im Handel vertreten.

Da über den Trichopsis vittata im Vergleich zu seinem kleinen Verwandten kaum Informationen zu bekommen sind, wußte ich über das Sozialverhalten so gut wie nichts. Die wenigen Informationen sprachen von einem "scheuen Fisch, nur mit ruhigen Arten vergesellschaften". Ich war mir also nicht sicher, ob es mit meinem Trio Mosaikfadenfische und dem Paar blaue Fadenfische klappen würde. Bei den blauen Fadenfischen habe ich allerdings ein außergewöhnliches Exemplar von Männchen erwischt, der sich sogar von den Mosaikweibchen verjagen lässt.

Nachdem ich die drei eingesetzt hatte, sah ich sie zunächst mal fast eine Woche überhaupt nicht mehr. Ein bißchen arg scheu, dachte ich noch. Maximal konnte ich mal eines der leuchtenden blauen Augen sehen, ansonsten haben sie ja ziemlich Tarnfarbe. Nach einer Woche kamen sie dann doch langsam zum Füttern hervor und konnten sich durchaus gegen die größeren Fadenfische behaupten. Ich freute mich und fing mir schon an Gedanken zu machen, woher ich wohl noch 3 Exemplare bekäme.

Da dies nun eben nicht so einfach ist, ging derweil etwas Zeit ins Land und das Bild im Becken fing sich an drastisch zu wandeln! Zwei der Knurrer(vermutlich Männchen) hatten sich das große, 150 cm lange Becken in der Mitte geteilt. Das dritte Exemplar pendelte zwischen diesen 2 Bereichen, ich tippe daher auf ein Weibchen. Dummerweise wuden in dem jeweiligen Revier nicht nur die Artgenossen heftig angegriffen, sondern auch die anderen Fadenfische und hier speziell die blauen ganz extrem. Warum gerade die blauen mehr, konnte ich nicht ausmachen. Die großen Fadenfische mußten sich also in der Mitte des Beckens aufreihen und sich so dünn wie möglich machen.

Nachdem ich mir diese Situation ein paar Tage angeschaut hatte, war ich drauf und dran, die Rabauken wieder aus dem Becken zu entfernen. Ich wurde davon nur abgehalten durch die Tatsache, daß das Becken sehr dicht bepflanzt ist und ich es hätte ausräumen müssen und daß ich nicht so recht wußte, wohin mit diesen Kampfhähnen. Die anderen Becken sind alle kleiner, ich hätte sie enzeln setzen müssen.

Also harrte ich noch eine Weile aus und nach 2 Wochen entspannte sich die Situation langsam etwas. Die Fadenfische standen deutlich unter dem Senkel der Guramis und wurden wohl nicht mehr so als Bedrohung gesehen und durften wieder mehr Freiraum genießen.

So ist die Situation bis heute geblieben, die kleinen Knurrer sind die absoluten Chefs im Ring. Andere Fische werden geduldet, Artgenossen böse bekämpft. Wer meint, man könnte diese ja doch recht kleinen Fische in ein 80er Aquarium (112 l) stecken, dürfte sein blaues Wunder erleben, unter 100 cm wird da nichts laufen und dann auch nur ein Pärchen, was eben daran scheitern dürfte, daß nur echte Experten (mittels Taschenlampe und durchleuchten) die Geschlechter unterscheiden können.

Aus den genannten Gründen habe ich bisher auch noch keinen Zuchtversuch unternommen, obwohl diese Fische mit ihrem Drohverhalten und den Knurrgeräuschen echt interessant sind.

Die idealen Wasserwerte dürften sein:
Gesamthärte: bis 4 dGH
Karbonathärte: bis 2 KH
pH-Wert: 6,0 bis 6,5
Temperatur: 26-28 °C.

Geschlechtsunterschiede und Zucht:

Geschlechtsunterschiede schwierig erkennbar. Beim Männchen ist die Afterflosse lang und spitz ausgezogen mit dunklen Pigmentflecken an der Basis sowie einem rotbraunen Saum. Das Weibchen ist unscheinbarer gefärbt, die Afterflosse ist nicht lang ausgezogen

Die Zucht ist nicht einfach, sie soll am besten im Frühjahr in sonnigen, dicht verkrauteten Becken bei Temperaturen von 18-30 °C gelingen

Besondere Anmerkungen:

Die Knurrenden Guramis sind in beiden Geschlechtern befähigt, knurrende Laute von sich zu geben, die wahrscheinlich unter Mitwirkung des Labyrinths erzeugt werden.

Copyright:
Text: Petra (2004)
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