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Sumpfaalartige, Kiemenschlitzaalartige (Synbranchiformes)

Stachelaale (Mastacembelidae)

Gürtelstachelaal (Macrognathus circumcinctus [Hora, 1924])

Einleitung

Gürtelstachelaale sind, bedingt durch ihre relativ geringe Größe und ihr Verhalten, unter bestimmten Voraussetzungen gut als Aquarienfische geeignet.

Größe und Lebenserwartung

Bis 16 cm. Angaben zur Lebenserwartung sind schwierig zu finden, sie dürfte in etwa 10 Jahre betragen.

Verbreitung

Südöstliches Thailand, Malayische Halbinsel, Sumatra, Indonesion, Mekong und Chao Phraya Becken

Haltung

Das Becken sollte eine möglichst große Grundfläche haben, die Höhe ist nicht so wichtig. Wasserwerte sind bei mir etwa pH 7, gh 10, kh 6-7, 24°C, wobei die Temperatur im Sommer auf 27/28°C steigt, und nach dem Wasserwechsel auf 20-24°C (Winter-Sommer) fällt.

Als Bodengrund empfiehlt sich feiner Sand, Gürtelstachelaale graben sich gelegentlich ein.
Trockenes Laub (Buche, Eiche, Seemandelbaum) kann eingebracht werden. Bei der Einrichtung muss darauf geachtet werden, dass viele Verstecke entstehen ohne dass die Tiere in einer Spalte oder einem Loch stecken bleiben können. Einrichtungsgegenstände können Steine und Wurzeln sein, zusätzlich auch Bambus- oder Tonröhren oder Kokosnusshöhlen.
Gürtelstachelaale sitzen manchmal erhöht auf einer Wurzel oder in einer Pflanze und halten Ausschau, sie halten sich also nicht nur in Bodennähe auf, deshalb ist es sinnvoll, wenn einige Wurzeln und Pflanzen bis zur Oberfläche reichen. Das erweitert ein wenig den begrenzten Raum eines Aquariums. Stellenweise dichte Bepflanzung z.B. mit Cryptocoryne, Hygrophila, Limnophila ist erwünscht, einige freie Flächen müssen bleiben um Eingraben zu ermöglichen. Schwimmpflanzen geben Deckung von oben und dämpfen das Licht.

Wichtig: Das Stachelaalaquarium braucht unbedingt eine Abdeckung deren Löcher z.B. mit Fliegengitter verschlossen werden müssen, Stachelaale sind gute Springer. Der Filter muss so beschaffen sein, dass sie nicht eindringen können.

Gürtelstachelaale ernähren sich ausschließlich von Lebend- und Frostfutter. Nicht jedes Tier nimmt gleich alles an, eventuell muss man verschiedenes ausprobieren, beispielsweise Artemia, Mückenlarven, Krill, Mysis usw.; oft steht in der Literatur, dass sie kleine Fische fressen würden, bei mir wurden Betta picta ab 1 cm nicht gefressen. Obwohl ich es nie beobachtet habe, vermute ich, dass sie Fischbabies und junge Zwerggarnelen fressen. Zwerggarnelen ab etwa 2 cm sind wahrscheinlich zu groß und werden nicht weiter beachtet, könnten aber bei der Häutung gefressen werden. Haben sich die Fische an ihren Menschen gewöhnt, kommt es vor, dass sie aus der Hand fressen.
Manchmal vergrabe ich einen Frostfutterwürfel, der sofort von den zwei älteren der vier Stachelaale aufgesucht wird, senkrecht stehend bohren sie den Kopf in den Sand um zu fressen.

Sozialverhalten und Geschlechtsunterschiede

In mancher Literatur steht, dass Gürtelstachelaale angriffslustig gegenüber Artgenossen seien, das kann ich so nicht bestätigen und vermute, dass es mit zu wenig Platz oder falscher Einrichtung zusammenhängt.

Meine ersten beiden Gürtelstachelaale, mittlerweile ausgewachsen, kaufte ich 2000, zwei Jungtiere kaufte ich 2003 dazu. Die beiden ersten haben beide das gleiche Geschlecht, ich kann aber nicht beurteilen, ob es Männchen oder Weibchen sind. Ich hoffe, dass einer von den jungen vom anderen Geschlecht ist. Weibchen sollen lt. Fishbase eine sehr lange Genitalpapille haben. Gürtelstachelaale würde ich nicht unbedingt als gesellig bezeichnen, trotzdem sollte man mehrere Tiere haben um ihnen Kontakt zu Artgenossen zu ermöglichen. Jedes Tier braucht genug Rückzugsmöglichkeiten. Einzelhaltung wird meines Erachtens dem Tier nicht gerecht.

Die Vergesellschaftung sollte nur mit relativ ruhigen Fischen erfolgen, die nicht übermässig revierbildend sind und von den Wasserwerten und Einrichtung her dazupassen, z.B. klappt es hervorragend mit Dornaugen, aber auch ruhigere Barben wie Bitterlingsbarben und Kampffische wie Betta picta eignen sich. Gürtelstachelaale interessieren sich nicht für andere Fische, wenn ein Dornauge neben ihnen oder eine Saugschmerle auf ihnen drauf liegt, kümmert sie das nicht.

Gürtelstachelaale sind dämmerungs- und nachtaktiv, gegen Nachmittag werden sie munter und kommen aus ihren Verstecken raus. Aber auch tagsüber schwimmen sie manchmal rum, besonders wenn was Fressbares in Aussicht ist. Sie bewegen sich gemächlich mehr oder weniger schlängelnd fort, bleiben mal hier oder dort stehen, schnüffeln zwischendurch unter einem Blatt oder in einer Pflanze. Bei Gefahr jedoch können sie blitzschnell davonschießen. Meine beiden älteren Stachelaale sind öfter zusammen unterwegs und fressen auch gemeinsam, während die jüngeren meist einzeln schwimmen und auch allein fressen. Die älteren beachten die jüngeren bisher kaum, die jüngeren beobachten manchmal die älteren.
Es gab noch keine Kontaktaufnahme bis auf kurzes Anschnüffeln. Der kleinere der jüngeren geht dem größeren eher aus dem Weg, weil er ihn gelegentlich leicht zwickt, vermutlich aus Futterneid.

Gürtelstachelaale ändern manchmal ihre Farbe, werden heller oder dunkler, möglicherweise hat das mit dem Befinden zu tun oder dient der Kommunikation oder aber auch zur Tarnung. Haben sie sich eingewöhnt, scheint es, dass sie ihren Menschen erkennen. Die beiden älteren haben eine interessante Verhaltensweise entwickelt: wenn sie gefüttert werden wollen, kommen sie an die Scheibe, schauen mich an und schauen schnell hoch, als ob sie mitteilen wollten dass es Zeit für Futter ist, das ganze wiederholt sich mehrmals.
Ansonsten wirken sie interessiert an allem, was um sie herum vorgeht, obwohl sie andere Fische ignorieren.

Zucht

Bisher keine eigenen Erfahrungen, Informationen zur Zucht mit und ohne Hormone, bzw. Zufallsvermehrung siehe unter Literatur.

Besondere Anmerkungen

Keine.

Verwechslungsmöglichkeiten

Eventuell mit anderen Stachelaalen, bei genauer Betrachtung keine.

Literatur und Links:

  1. Baensch, H. / Riehl, R. (1997), Mergus Aquarienatlas Band 5, 1. Taschenbuchausgabe 1997, S. 1056-1059, Melle (Mergus Verlag GmbH), ISBN 3-88244-113-5
  2. TI-Magazin/Aquaristik-Fachmagazin (1999), Nr. 148 Aug./Sept. 1999, S. 47-49, Bissendorf-Wulften (Tetra Verlag GmbH)
  3. Stallknecht, H. (1995), Sonderlinge im Aquarium, 2. Auflage 1997, S. 92-93, Melle (Tetra Verlag), ISBN 3-89356-204-4

Der Bericht wird bei Bedarf fortgesetzt und ergänzt.

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