Welse (Siluriformes)Echte Welse (Siluridae)Glaswelse (Kryptopterus spec.)Einleitung Glaswelse der Gattung Krypotpterus gehören seit langem zum Standardrepertoire der gepflegten Zierfische. Meist werden sie als Indische Galswelse mit den Namen Kryptopterus minor oder Kryptopterus bicirrhis angeboten, wobei in den seltensten Fällen eine Zuordnung zu einer Art sicher ist. Tatsächlich kommen mehrere Arten in Frage, auch der kleine bleibende Kleine Glaswels (Kryptopterus minor) der allerdings erst 1989 beschrieben wurde. Eine weitere Verwirrung bei der Namengebung der deutschen Benennung ergibt sich aus der Tatsache, daß unter dem Begriff Glaswels eigentlich eine andere Familie, die der Schilbeidae gefaßt ist. Interessanterweise zeigen einige Gattungen dieser Familie wie Eutropiella den Kryptopterus ähnliche Körperformen und Verhaltensweisen. Von aquaristischer Bedeutung sind eigentlich nur drei Arten: Kryptopterus bicirrhis, Kryptopterus macrocephalus und Krypopterus minor. Ohne genaue morphologische Untersuchung wird die Artidentifikation schwierig, zumal weitere Arten entdeckt werden dürften. Arten der Gattung Kryptopterus Kryptopterus apogon (Bleeker, 1851) Dieser Artiekl beschränkt sich die Arten Kryptopterus bicirrhus und Kryptopterus minor, soweit die Identifikation sicher ist. Verbreitung Kryptopterus bicirrhus - Mekong und Chao Phraya Becken, Malaysia, Sumatra, Borneo. Kryptopterus minor - westliches Borneo.
Größe und Lebenserwartung Kryptopterus bicirrhus - bis 15 cm und etwa 10 Jahre. Haltung Die Glaswelse, die hier, soweit gesichert erkannt, beschrieben werden, sind keine anspruchslosen, einfachen Fische. Insbesondere in der Eingewöhnung sind sie eher als heikle Pfleglinge zu betrachten. Als erstes sind ihre anatomischen Besonderheiten, hier der fast durchsichtige Glaskörper, zu berücksichtigen. Dies ist eine ökologische Anpassung, die den Tieren in der Natur Schutz vor Freßfeinden gewähren soll, indem sie im Gewässer nicht erkennbar für potentielle Räuber sind. Die glasartig durchsichtige Körper hat dabei somatolytische, also auflösende Funktion. Insgesamt leben die Tiere gerne etwas versteckter, sie sind unruhig, anfällig für Störungen (Streßfaktoren) und tendieren zu Schwarmfischverhalten. An diesen Parametern hat sich die grundsätzliche Haltung der Arten zu orientieren. Eine Einzelhaltung oder in zu kleinen Grupen ist nicht als artgerecht zu bezeichnen. Erst in Gruppen von 10-15 und mehr Tieren finden die Glaswelse den nötigen Schutz in der Gruppe. Sie sind auch keinesfalls mit sehr schnellen, quirligen und unruhigen Fischen wie manche Barben aus der Gattung Barbus (Puntius) zu vergesellschaften. In der Kombination ziehen die Glaswelse schnell den kürzeren und zeigen nicht ihr angestammtes Verhalten. Je nach der Endgröße der gepflegten Glaswels-Art kommen bei der erforderlichen Gruppenhaltung schnell Mindestgrößen für die Aquarien von 160 l und mehr in Betracht. Für die kleinere Art Kryptopterus minor ist ein 80 cm Becken (112 l als Standardbecken) als absolut untere tolerierbare Grenze zu betrachten. Bei diesen Beckengrößen empfiehlt sich die Haltung im Artbecken oder zumindest ist eine Vergesellschaftung mit weiteren Fischen der Freiwasserzone zu vermeiden. Die Glaswelse benötigen darüber hinaus Pflanzenverstecke. Hervorragend geeignet sind dichte Bestände von Vallisnerien, die bis an die Wasseroberfläche ragen und idealerweise leicht auf der Wasserorberfläche flottieren. Letzteres gibt den Glaswelsen die nötige Deckung von oben, alternativ können natürlich auch Schwimmpflanzen eingesetzt werden, wobei sich Schwimmfarne der gattung Ceratopteris besonders bewährt haben. Die beiden letzten wichtigen Punkte der Beckeneinrichtung sind freier Schwimmraum, der neben den Pflanzbeständen vorhanden sein muß und eine leicht bis mittlere Strömung in den Freischwimmbereichen. Glaswelse stehen nämlich beileibe nicht ausschließlich in ihren Pflanzenverstecken. Sind die erforderlichen Raumparameter erfüllt und die Tiere eingewöhnt, dann verlassen sie gerne als Gruppe die Verstecken und gehen im Freiwasser auf Nahrungssuche. In der Ernährung sind sie wenig wählerisch. Natürlich ernähren sie sich hauptsächlich von Insektenlarven, evtl. kleinen Fliegen etc. und Kleinkrebsen. Im Aquarium nehmen sie willig jedes Frostfutter geeigneter Größe an und verschmähen nach Eingewöhnung auch Flockenfutter nicht. Schon schwieriger sind Angaben für die bevorzugten Wasserwerte zu machen, wobei es da zwischen den Arten wohl nicht unerhebliche Unterschiede gibt. Allgemein sind Glaswelse recht tolerant bezüglich der Wasserwerte. Die Angaben gehen bei der Härte von dGH 5 bis dGH 20 und beim pH Wert in einer Variationsbreite von 6,0 bis 8,0. Sozialverhalten und Geschlechtsunterschiede Glaswelse sind "unechte Schwarmfische" mit einer deutlichen Tendenz zum "echten Schwarmfisch". Dies ist grundsätzlich zu beachten. Einzel- oder paarweise Haltung ist ebenso abzulehnen wie Haltung in Kleinstgruppen. Erst ab Gruppen- oder Schulstärken von 10-15 Tiere und mehr finden die Glaswelse die nötige individuelle Sicherheit, um ihr ihnen angestammten Verhaltensreperoire auszuleben. Geschlechtsunterschiede sind bei den beiden hier besprochenen Arten nicht gesichert bekannt. Bei Kryptopterus macrocephalus sind die Männchen schlanke und die Pectoralstacheln sollen stärker gezahnt sein. Sterba nennt noch die Genitalpapille, die die Männchen im Unterschied zu den Weibchen haben sollen. Zucht Die Zucht ist unbekannt. Bei Krypotpterus bicirrhis soll sie in Gefangenschaft schon gelungen sein, genauere Angaben sind allerdings nicht zu ermitteln. Ebenso wird von kommerziellen Zuchten in Südostasien berichtet, allerdings sind auch hier weitere Angaben nicht belegt. Aus ihrem Verhalten her dürften die Glaswels Freilaicher sein ohne weitere Brutpflege. Dies ist allerdings mehr eine Vermutung. Besondere Anmerkungen
Verwechslungsmöglichkeiten Die kleineren Glaswelse der Gattung Kryptopterus sind nur mit ihresgleichen zu verwechseln. Auf die Schwierigkeiten der exakten Artbestimmung wurde schon hingewiesen Literatur und Links:
Der Bericht wird bei Bedarf fortgesetzt und ergänzt. Copyright Dr. Ralf Rombach (Rech) - 2004. |