Die Köcherfliegen des Gewässersystems der Ahr

Die Köcherfliegen sind eine den Schmetterlingen nahestehende Insektengruppe. Die Larven dieser Gruppe sind mit Ausnahme einer Gattung durch weg aquatisch. Sie besiedeln sowohl Fließ- als auch Stillgewässer. Die Nahrung der Larven ist meist pflanzlich, andere Arten ernähren sich räuberisch. Köcherfliegen heißen die Insekten daher, weil die Larven vieler Arten sich Wohnröhren (Köcher) aus Spinnsekreten bauen, in die oft Pflanzenteile, Sand, kleine Steine, Schalen von Weichtieren etc. eingebettet werden. Die Verpuppung findet in einem Puppenköcher statt, der teils umgebaut, bei den freilebenden Larven neu gebaut wird. Die mäßig entwickelten Mundwerkzeuge der Imagines (erwachsenen Köcherfliegen) sind nur zum Auflecken von Flüssigkeiten geeignet, sofern überhaupt Nahrung aufgenommen wird. Die erwachsenen Tiere haben als wesentliche Funktion die Fortpflanzung und Eiablage. Weibliche Tiere von Fließgewässerarten führen einen sogenannten Kompensationsflug fluß- beziehungsweise bachaufwärts durch, um die unvermeidliche Abdrift der Larven im Fließgewässer zu kompensieren (Jacobs & Renner 1988).
Die Köcherfliegen sind gute Indikatoren für die Gewässergüte und die Struktur der Gewässer, wobei je nach Art unterschiedliche Präferenzen bestehen. Sie sind daher ein wesentlicher Bestandteil des Saprobiensystems zur Einteilung der Gewässergüte nach biologischen Indikatoren. Die wichtigsten Gefährdungsursachen für die Köcherfliegen liegen im Bereich ihrer Larvallebensräume, also der Gewässer. Zu nennen sind folgende: Veränderung des Fließverhaltens, der Wasserqualität, des Chemismus des Wassers, der Gewässermorphologie. Zusammengefaßt heißt dies Gewässerverschmutzung und Ausbau von Gewässern.

Nachfolgende Tabelle gibt die für das Gewässersystem der Ahr nachgewiesenen Köcherfliegen wieder.

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Dr. Ralf Rombach (Rech) - 2004.